· 

Warum "Team Roth"?

 

Als Trainer habe ich lange Zeit an einem Institut zur Trainingsoptimierung gearbeitet. Im Jahr 2016 begann ich neben dieser Arbeit wieder im Radsport zu arbeiten. Warum habe ich mich nun dazu entschieden aus einem "Vollzeitjob" einen Vollzeitjob plus einen weiteren Job zu machen? Ganz einfach: beides gehört für mich sehr eng zusammen. Einem Trainer, der sein Wissen allein aus Lehrbüchern und von der Uni kennt, fehlt etwas entscheidendes: die Praxiserfahrung, die Abläufe vor Ort, die Organisation von Wettkampfernährung und das Wissen zu den Eigenheiten der verschiedenen Rennen. Deshalb bin ich sehr dankbar für die Möglichkeiten, die mir das Team Roth gibt. 

Das Arbeiten mit den Radprofis und mit dem Team Roth hilft mir, neue Impulse für mich und meine Arbeit als Trainer zu finden. Es ist einfach essential für einen Trainer, nicht auf der Stelle stehen zu bleiben - und das gelingt mir ganz besonders gut, wenn ich Rennen erlebe. Ich sehe vor Ort einfach noch mehr, wie es das alleinige Schauen auf Trainingsdaten oder Renndaten eines Leistungsmessers leisten kann. Allein aus dem Betrachten eines Rennkalenders bekommen wir nur sehr wenige Informationen. Die Länge eines Rennens, Höhenmeter und vielleicht auch die Information, ob es ein Page oder einen Berg gibt - all das sind wichtige Informationen, die auch einen Trainingsplan beeinflussen und die wir als Trainer kennen müssen. Es fehlt aber etwas ganz wichtiges: die Information zur Seele eines Rennens und auch die Aktionen und Reaktionen der Rennfahrer. Das Team Roth gibt mir die Chance genau diese Erfahrungen aufzufrischen und zu erneuern. Am 12.03.2016 durfte ich mein erstes Rennen für die Schweizer Equipe leiten. Die "Energiewacht Ronde van Drenthe" war mir aus meiner Zeit mit der "Equipe Nürnberger Versicherung" noch bekannt, denn im Frauenradsport wird auf der selben Strecke ein hochkarätiges Frauenrennen ausgetragen. Das Rennen hat nicht nur einen für holländische Verhältnisse einen steilen Berg zu bieten - es sind auch 15 Kilometer der 197 Kilometer langen Strecke auf Pave zurückzulegen. Allerdings ist das Pave sehr speziell und eher mit einem Crossrennen gleichzusetzen. In den ersten 20 Kilometern des Rennens geht es 2 Mal über den "Vamberg" bevor auf 130 Kilometer die Pave-Stücke gefahren werden. Zum Abschluss geht es dann noch 3 Mal über den Vamberg. Zu erleben, wie dieses Rennen gefahren wird - und insbesondere auch das Besprechen der Taktik, das Umsetzen im Rennen und die Rückmeldungen der Sportler: das alles ist für mich ein ganz wichtiger Pool an Informationen, aus denen ich mich als Trainer und Mensch versuche weiter zu entwickeln. Für einen Trainer und Sportwissenschaftler, der seine Aufgabe ernst nimmt, gibt es neben "Paper" und Publikationen zur "Wissenschaft" des Sports eben auch die Praxis - und an uns ist es dann beides bestmöglich zusammen zu bringen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass auch die nächsten Tage in Belgien wieder sehr viel neuen Input bringen! 

 

Euer Dennis

 

14.03.2016

 

Ostkamp - Flandern

Kommentare: 0 (Diskussion geschlossen)
    Es sind noch keine Einträge vorhanden.