Nahezu jeder Trainer wird im Laufe seiner Ausbildung schon einmal damit in Kontakt gekommen sein: dem Superkompensationsmodell. Mit diesem versucht man darzustellen, wie Anpassungen an ein Training funktionieren: nach einer Phase der reduzierten Leistung (Ermüdung) erholt sich der Körper und die Leistungsfähigkeit steigt an (Trainingseffekt). Zurückzuführen ist dieses Modell auf Arbeiten, die sich mit Anpassungen der Konzentration von bestimmen Enzymen im Kohlenhydratstoffwechsel von Ratten beschäftigten. Übertragen wurden die Darstellungen dann im Nachgang auf viele unterschiedliche Anpassungsprozesse, wie eben auch dem sportlichen Training. Doch kann eine derartige Vereinfachung die Wirklichkeit beschreiben und wiedergeben?
Im Jahr 2009 habe ich das Superkompensationsmodell für die Zeitschrift "Sport und Training aktuell" diskutiert. Dabei muss man immer wieder auf 2 Aspekte hinweisen: auch wenn das Modell sicher viel zu stark verkürzt, kann es helfen insbesondere "Nicht-Sportwissenschaftler" an Trainingsanpassungen heranzuführen. Andererseits muss man sich jedoch auch der Grenzen dieses Modells bewusst sein, denn die Interaktion verschiedener Trainingsmethoden oder auch die unterschiedlichen zeitlichen "Lags" von Anpassungen führen eben dazu, dass das klassische Superkompensationsmodell in der Realität der Trainingsplanung eingeordnet werden muss. Trainer müssen eben grundlegend immer in der Lage sein, Aussagen und Meinungen zu hinterfragen. Das ist der Grund, warum ich diesen Text hier noch einmal zum Download präsentiere: er soll helfen, den Mut zu finden, Themen auch einmal "Querzudenken". Viel Spaß beim Lesen.
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